Sherry

Man kann es nicht oft genug sagen; diese Weine sind völlig unterschätzt. Zudem sind sie nicht nur als klassischer Aperitif sondern auch exzellente Speisebegleiter einzusetzen. Viele Sherrys, die hierzulande allerdings flächendeckend beim Großhändler, Supermarktketten und leider auch in der spanischen Systemgastronomie zu finden sind, hinterlassen jedoch meistens ein mehr als trauriges Bild. Doch machen Sie sich bitte die Mühe und gehen Sie in einen ordentlichen Fachhandel mit Spanien-Fokus, sprechen Sie mit Sommeliers, die sich damit beschäftigen oder fahren Sie einfach direkt nach Jerez und tauchen Sie in die alten Sherry-Kathedralen ein und lassen sich vom Kellermeister zu seinen Lieblingsfässern führen, aus denen er Ihnen eine Fassprobe in die Hand drückt; Sie werden eine unsterbliche Liebe zu diesen grandiosen Tropfen entwickeln, die Sie nicht mehr loslässt. Vielleicht bin ich da ein bisschen freakiger als die meisten von Ihnen, aber wenn Sie 20, 30 oder 80jährige Sherrys probieren und spüren, was diese schon an Geschichte durchlebt haben; das lässt niemanden unberührt. Ganz abgesehen von einer aromatischen Wucht, die woanders kaum zu finden ist.

Viele Kellereien exportieren nicht nach Deutschland. Entweder weil Sie eh nur ein paar Hundert Fässer haben, Sie sich in der Herausforderung von Marketing und Logistik verstricken oder die andalusische Gelassenheit überhand gewinnt. Doch es gibt in Deutschland ein großes Angebot, im Fachhandel oder auch in online-Shops. Bei einem Burgunder oder einer ordentlichen Beerenauslese zögern Sie doch auch nicht, 40 oder 50 Euro aufwärts auszugeben, warum tun Sie das nicht bei einem Sherry? Und damit sind die meisten noch völlig unterbezahlt. Ach Sie wissen nicht, welchen Sie kaufen sollen, worin sie sich unterscheiden, wie man Qualität erkennt und zu welchem Essen welcher Sherry passt? Dafür gibt es ja diese Seite, und mich.